PLANES 2 – IMMER IM EINSATZ: Interview Antworten der Brandschutzexperten

PLANES 2 – IMMER IM EINSATZ: Interview Antworten der Brandschutzexperten

Vor Kurzem hattet ihr ja die Möglichkeit, im Rahmen des Kinostarts von PLANES 2 – IMMER IM EINSATZ Fragen an Brandschutzexperten von der Jugendfeuerwehr München zu stellen. Hier nun die Antworten auf die schönsten von euch eingesandten Fragen an die freiwillige Feuerwehr! Vielen Dank für die rege Teilnahme an unserer Aktion!

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Planes 2 – Kinderfragen an die Freiwillige Feuerwehr

Stand: 21.07.2014 (AI)

Wir verwenden im folgenden Text aus Gründen der Lesbarkeit die „männliche Form“.

Gemeint sind selbstverständlich immer Frauen und Männer.

1) Welche Reichweite hat ein Löschflieger? Was für eine Fläche kann man in einer bestimmten Zeit abdecken? Und ab wann können Löschflieger nicht mehr (aus Sicherheitsgründen) eingesetzt werden?

Die Reichweite eines Löschfliegers hängt davon ab, wieviel Treibstoff er bauartbedingt mitführen kann und viele Liter Löschwasser er für seinen Auftrag mitführt. So kann z.B. das Löschflugzeug „Canadair CL-415“ in einer Stunde bis maximal 54.000 l Wasser abwerfen. Löschflieger können aus Sicherheitsgründen nicht mehr eingesetzt werden, wenn ein Gewitter oder ein Sturm aufzieht oder nach Sonnenuntergang, also wenn es dunkel ist.

2) Hat man nicht bei jedem Einsatz Angst, dass man zu einem Familienmitglied oder Freund gerufen wird?

Zum Glück eher selten. Außer man hat aufgrund der Einsatzmeldung, z. B. Adresse und Hausnummer, oder aufgrund anderer Informationen, Grund zur Annahme, dass man Betroffene persönlich kennt. Das ist dann auch für jemanden, der schon lange bei der Feuerwehr ist und viel Einsatzerfahrung hat, eine echt schwierige Situation. Denn man denkt unter Umständen schon während des Einsatzes dauernd an die Person oder deren Angehörige und macht sich Sorgen.

3) Wie lange dauert im Durchschnitt ein Einsatz? [Michael Reichelt]

Das kann sehr unterschiedlich sein. Manchmal wird man schon „auf der Anfahrt gestoppt“, wenn es sich zum Beispiel um einen Fehlalarm handelt. Dies ist besonders ärgerlich, wenn man extra mitten in der Nacht deswegen aufgestanden ist. Es gibt aber auch Einsätze, zum Beispiel bei einem Großbrand, die gehen über mehrere Stunden. Oder, wenn ein schweres Unwetter oder eine Flutkatastrophe großen Schaden angerichtet hat, kann es auch Tage oder Wochen dauern. In der Regel ist man aber nach ca. 1-2 Stunden wieder zu Hause.

4) Wie kommt man auf diesen „Wunschberuf“? bzw. Wie kommt man auf die Idee, sich bei der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren?

[Michael Reichelt]

Ich engagiere mich bei der Freiwilligen Feuerwehr, weil ich von klein auf von der Technik und den Fahrzeugen begeistert bin. Das Ehrenamt bietet mir täglich neue Aufgaben, Herausforderungen und Ziele. Der Teamgeist und das Gefühl, gemeinsam für die Sicherheit der Menschen in meiner Stadt da zu sein, bestärkt mich umso mehr in meiner Tätigkeit.

[Ingrid Gast]

Jedes Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr hat wohl einen anderen Grund dafür, warum er oder sie sich für die Hilfe am Nächsten engagiert. Bei mir war es der Wunsch, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, der in meinem Heimatdorf den Posten des obersten Maschinisten hatte und bei jedem Alarm dafür Sorgen musste, dass genügend Wasser am Einsatzort vorhanden war.

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5) Wie viele Verletzte gab es schon während Ihrer Laufzeit? [Michael Reichelt]

Während meiner 14 Jahre bei der Feuerwehr gab es immer wieder mal Situationen mit Verletzten: Menschen mit Rauchvergiftungen nach einem Brand oder verletzte Personen bei einem Verkehrsunfall. Gezählt habe ich sie nicht. Zum Glück schaut es aber im ersten Moment oft viel dramatischer aus, als es tatsächlich ist. Auch aus einem total demolierten Auto steigen Leute manchmal nur mit einer Schürfwunde aus.

6) Was war Ihr schlimmster und was Ihr schönster Einsatz [Ingrid Gast]

Mein schlimmster Einsatz war ein Dachstuhlbrand, bei dem das Löschwasser die Wände so stark durchnässt hat, dass sie den Hausstrom leiteten. Mein schönster Einsatz hingegen war eine Bereitschaft zur Fußball-WM, bei der wir mit einem Fahrzeug in der Nähe der Leopoldstraße postiert waren, kleinere Verletzungen behandelten und uns über den Sieg der deutschen Mannschaft zusammen mit tausenden anderen Menschen freuten.

7) Kann auch jemand mit schweren Behinderungen bei einer freiwilligen Feuerwehr mitarbeiten?

Grundsätzlich ist die Mitgliedschaft von Menschen mit Behinderungen in einer Freiwilligen Feuerwehr möglich. Aufgrund der besonderen Tätigkeit der Feuerwehren (Arbeiten unter anstrengenden und gefährlichen Bedingungen) muss allerdings im jeweiligen Fall geprüft werden, ob und wie die jeweilige Person dann in der Feuerwehr eingesetzt werden kann, damit sie selbst Freude an der Tätigkeit in der Feuerwehr hat, aber sich und andere eben auch nicht gefährdet.

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Steckbriefe der Interview-Partner:

Ingrid Gast

  • Alter: 24

  • Studentin im Masterstudiengang Gymnasiallehramt Biologie und Chemie

  • Ich engagiere mich …

in der Freiwilligen Feuerwehr, weil ich mich gerne sozial engagiere und den Zusammenhalt und den Teamgeist sehr schätze. Außerdem machen mir die Übungen und Einsätze sehr viel Spaß.

  • Bei Einsätzen …

sitze ich am liebsten auf dem Platz des Angriffstrupp-Führers, da ich dann mitten im Geschehen sein kann und auch einen gewissen Grad an Verantwortung meinem Truppmann gegenüber übernehmen kann. Außerdem sitze ich gern auf dem Platz des Maschinisten, da ich die Einsatzfahrt und den Umgang mit der Pumpe sehr spannend finde und das eine sehr verantwortungsvolle Position ist.

  • Ein schönes/tolles „Feuerwehrerlebnis“ war …

für mich mein erster Brandeinsatz, bei dem ich an vorderster Front dabei sein durfte und auch selbst das Feuer gelöscht habe.

  • Eine schwierige/dramatische Situation war …

ein Dachstuhlbrand, bei dem die Wände so voller Wasser waren, dass sie Strom leiteten und ich einen Stromschlag bekommen habe. Dieser Vorfall endete dann leider für eine Nacht im Krankenhaus, da aus Vorsichtsmaßnahmen ein solcher Vorfall medizinisch überwacht werden muss.

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Michael Reichelt

  • Alter: 27

  • IT-Systemelektroniker

  • Ich engagiere mich …

weil ich von klein auf von der Technik und den Fahrzeugen begeistert bin. Das Ehrenamt bietet mir täglich neue Aufgaben, Herausforderungen und Ziele. Der Teamgeist und das Gefühl gemeinsam für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger da zu sein, bestärkt mich umso mehr in meiner Tätigkeit.

  • Bei Einsätzen …

bin ich immer ganz vorne mit dabei. Meistens übernehme ich die Funktion als Gruppenführer oder im Angriffstrupp. Sowohl bei Bränden als auch bei Technischer Hilfeleistung schnell und professionell mit unserer Ausstattung Hilfe leisten zu können – und dabei gleichzeitig den jüngeren

Ein schönes/tolles „Feuerwehrerlebnis“ war …

der Bereitschaftsdienst während der Fußballweltmeisterschaft 2006. Sechs Spiele waren damals in München. Ich war in einer Art kleinen Leitstelle tätig. In der Zeit habe ich viele nette und interessante Menschen kennen gelernt sowie sehr viel Erfahrungen und Eindrücke sammeln können.

  • Eine schwierige/dramatische Situation war …

vor etlichen Jahren ein schwerer Verkehrsunfall. Wir waren die ersten vor Ort. Einsätze in denen Menschen zu Schaden kommen, bleiben immer länger im Gedächtnis als das ein oder andere „angebrannte Essen“.

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Eva

Ich bin seit 2008 Produkttesterin, seit 2011 mit dem eigenen Produkttestblog. In meinem Blog schreibe ich über Online-Shops, Produktneuheiten, Freizeitaktivitäten und Reiseziele für Familien und starte wöchentlich Gewinnspiele und Testaktionen für meine Leser. Ich bin alleinerziehend und wohne zusammen mit Tochter Zoe (geb. Februar 2008) und Sohn Jamie (geb. Dezember 2010) in Kirchlengern. Hauptberuflich bin ich zuständig für die Lohn- und Gehaltsabrechnung der Mitarbeiter.