Feuchtgebiete, der Film – sehr feucht, bedingt fröhlich
Erinnert Ihr Euch noch daran, was Ihr im Frühjahr 2008 gemacht habt?
Vielleicht gehört Ihr zu denjenigen, die das Buch „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche gelesen haben?
Um alle Zweifel zu zerstreuen: ich gehörte zu dieser Gruppe.
Aber ich sage genauso ehrlich: eigentlich hat es mir nur ansatzweise gefallen. Manche Stellen fand ich eher gruselig.
Aber (gibt es nicht immer ein aber? *g) die grundsätzliche und kritische Auseinandersetzung mit einem Hygienewahn, wie er gerade Frauen von der Werbewelt aufgedrückt wird, das hat mir gefallen. Frisch und sauber reicht nicht, nein der Körper muss porentiefrein geschrubbt und parfümiert werden.
Ob man dafür so krasse Schilderung von Körperflüssigkeit aller Art beschreiben muss, na, da melde ich mal Zweifel an.
Auch wenn ich der Charlotte gerne zugestehe, dass man nicht von einem Erstlingswerk auf jeder Seite ein sprachliches Feuerwerk erwarten muss, empfand ich die sprachlichen Ausdrücke oft einfach als etwas platt.
Jetzt: die Verfilmung. Ob die Magie des Kinos ein solches Thema in eine kraftvolle Poesie der Bilder verwandeln kann, ist mehr als fraglich.
Wie sollte man das vom Thema Hämorrhoiden usw. auch erwarten können?
Aber letztlich geht es auch um die Geschichte einer jungen Frau, die einen neuen Lebensabschnitt beginnt.
Die Kritiken bescheinigen gerade der Hauptdarstellerin eine ausgezeichnete Arbeit und ich muss bekennen: ja, ich bin neugierig und werde mir den Film wohl ansehen.
Ist so ungefähr ein Gefühl wie in der Geisterbahn und im Dungeon, ich habe ja eine kleine Schwäche für so etwas. 😉
Wie bei einem schlimmen Unfall – man will es nicht sehen und trotzdem muss man einfach hingucken!
Also werde ich mir meine Schwester schnappen, Popcorn mümmeln und hoffen, dass mir im Kino nicht der Appetit vergeht ;).
Deutscher Kinostart ist übrigens der 22.08.2013.
Wer ist noch mutig und/oder neugierig genug auf diesen Film?
Ist das dann für Euch mehr Nervenprobe oder wirklich Interesse an der Geschichte?