Filmkritik: „Love Again“

Filmkritik: „Love Again“

Remakes sind in Hollywood keine Seltenheit. Bekannte Geschichten mit neuem Cast zu verfilmen und kleine Anpassungen im Drehbuch vorzunehmen, gehört schon beinahe zum Alltagshandwerk in der Filmfabrik. Nimmt sich die Traumfabrik jedoch eine europäische Vorlage als Projekt vor, lohnt es sich durchaus aufmerksam zu sein – so wie im Fall der romantischen Komödie „Love Again“.

Amerikanische Produktionen machen den Großteil der Neustarts in deutschen Kinos aus. Dass deutsche Filme in Übersee für Aufmerksamkeit sorgen, geschieht dagegen eher selten. Abgesehen von einzelnen Ausnahmen wie Tom Tykwers „Lola rennt“ oder Oliver Hirschbiegels „Der Untergang“ bleiben die hiesigen Produktionen auf dem internationalen Markt meist unbemerkt. Allerdings zählt die 2016er-Komödie „SMS für Dich“ von Karoline Herfurth („Wunderschön“) ebenfalls zu dieser exklusiven Liste, was bisher unter dem Radar von Filmfans blieb.

Im Frühjahr 2023 verfilmte der amerikanische Regisseur James C. Strouse („Die Zeit ohne Grace“) die bewegende Liebeskomödie erneut mit Sam Heughan („Outlander“) und Priyanka Chopra („Citadel“) in der Hauptrolle. Sie übernehmen die Originalrollen, in denen zuvor Allround-Talent Karoline Herfurth und Kollege Friedrich Mücke („Ballon“) spielten. Als Sängerin mit therapeutischen Talenten, die in der deutschen Fassung von Katja Riemann („Bibi Blocksberg“) gespielt wird, gibt Erfolgssängerin Celine Dion ihr Schauspieldebüt. Aber wie gut ist das Remake geworden? Wir haben es uns angeschaut.

Quelle: Pixabay

Darum geht es

Die Sterne standen gut! Mira (Priyanka Chopra) hatte große Pläne mit ihrem Verlobten: glückliche Momente erleben, heiraten an einem Traumort und vielleicht sogar gemeinsame Kinder. Doch das Schicksal wählte andere Wege für die Kinderbuchzeichnerin. Seit dem Tod ihrer großen Liebe zieht sich die junge Frau immer weiter zurück und blendet das Leben vor ihrer Haustür aus. Neue Männer treffen? Auf keinen Fall! Um sich zu trösten und die Erinnerungen an die glückliche Vergangenheit aufrechtzuerhalten, beginnt sie SMS an das Handy ihres verstorbenen Freundes zu schicken.

Allerdings wurde die Nummer bereits wieder vergeben. Somit landen die Nachrichten auf dem Mobiltelefon von Journalist Rob (Sam Heughan), der zwar nicht weiß, von wem die Texte stammen, aber sich von der einfühlsamen Schreibweise angezogen fühlt. Zusammen mit seinen Freunden versucht er einen Plan zu entwickeln, um die mysteriöse Verfasserin kennenzulernen. Doch neben seinem Privatprojekt muss er einen umfangreichen und zeitraubenden Artikel über Mega-Star Celine Dion schreiben, die ihm unfreiwillig bei der Suche nach dem Glück behilflich ist. 

Gut, aber vom Original weit entfernt

Filmemacher James C. Strouse übernahm die Drehbuchadaption und die Regie. Bei der Inszenierung seiner eigenen Version gerät jedoch das Spiel zwischen Trauer, Perspektivlosigkeit und Hoffnung zu stark in den Hintergrund. Während Karoline Herfurths Figur in „SMS für Dich“ zwischen den Gefühlen schwankte, geht Mira im Remake einen geradlinigen Weg: Nach der Trauer folgt das Glück. Damit wird dem Film viel an Emotionen genommen und das Kennenlernen zwischen ihr und Rob verkommt zur 08/15-Story.

Ein echtes Highlight markiert jedoch Celine Dion, die sich in ihrer Rolle selbstironisch auf den Arm nimmt. Witzig, pointiert, berührend: Dass die kanadische Sängerin mit ihrem Auftritt ihr Leinwanddebüt gibt, merkt man ihr keineswegs an. Somit gehören die Szenen mit der Musikikone zu den besten Momenten des Filmes. Tatsache ist: Wenn sich Mama und Papa einen entspannten Filmabend gönnen möchten, kann „Love Again“ ruhigen Gewissens ausgewählt werden. Große Überraschungen oder innovative Neuansätze sollte jedoch niemand erwarten.

Quelle Beitragsbild: Pixabay

Eva

Ich bin seit 2008 Produkttesterin, seit 2011 mit dem eigenen Produkttestblog. In meinem Blog schreibe ich über Online-Shops, Produktneuheiten, Freizeitaktivitäten und Reiseziele für Familien und starte wöchentlich Gewinnspiele und Testaktionen für meine Leser. Ich bin alleinerziehend und wohne zusammen mit Tochter Zoe (geb. Februar 2008) und Sohn Jamie (geb. Dezember 2010) in Kirchlengern. Hauptberuflich bin ich zuständig für die Lohn- und Gehaltsabrechnung der Mitarbeiter.