Von wegen Schwamm drüber: Putzmittel vor Kindern richtig sichern
Insbesondere Kleinkinder probieren alles in ihrer Umgebung mit Vergnügen und einem ziemlich unbändigen Entdecker- und Forscherdrang aus. Kein Wunder, dass neun von zehn Vergiftungen bei Kindern diejenigen betreffen, die zwischen einem knappen Jahr und vier bis fünf Jahre alt sind. Das heißt: Sobald es ans effektive Krabbeln oder sogar Laufen geht, ist kaum noch etwas vor ihnen sicher. Das ist aber vor allem in Bezug auf Putzmittel, Medikamente, Batterien, Knopfzellen oder giftige Pflanzen von Relevanz, denn schließlich möchte niemand von uns mit seinem Kind in die Notaufnahme müssen. Ein guter Grund, alles richtig wegzuschließen und bei der Auswahl der Inhaltsstoffe und Verschlüsse aufmerksam zu sein.
Worauf kommt es bei der Sicherung von Putzmitteln, ätherischen Ölen und anderen Reinigungsstoffen an?
Hand aufs Herz: Die Sexmaschine wird sicherlich nicht so im Schlafzimmer platziert sein, dass sie von neugierigen Kinderhänden ohne Weiteres aus einem Schrank oder unter dem Bett hervorgezogen werden kann, oder? Und auch für andere Toys wie eine Taschenmuschi lassen sich sicherlich Orte finden, an diese diskret und sicher aufbewahrt wird.
Tatsächlich passiert es leider immer noch regelmäßig, dass insbesondere Spülmittel, aber auch andere Stoffe wie Essigessenzen und Co. einfach unter der Spüle stehen und dadurch leicht zu erreichen sind. Das ist nicht geschickt, passiert aber deshalb schnell, weil sie regelmäßig verwendet werden und daher oftmals in Greifweite stehen.
Die Greifweite ist dabei übrigens ein gutes Stichwort: Sicherlich wird sich in einem Oberschrank eine Möglichkeit finden, entsprechende Putzutensilien sicher unterzubringen. Natürlich ist es denkbar, dass sich Kinder eine Stuhltreppe oder Ähnliches bauen, um an die Oberschränke zu gelangen, solange sie noch nicht groß genug sind, um diese einfach so zu öffnen. Daher ist auch im Hinblick auf dieses Risiko eine gewisse Aufmerksamkeit gefragt. Tendenziell sind Putzmittel und Konsorten dort aber bereits deutlich besser aufgehoben als unter der Spüle.
Alternativ kommt auch die Unterbringung in einer abschließbaren Abseite oder in einem vergleichbaren Schrank beziehungsweise einer Waschküche. Will heißen: Egal, wo die Reinigungsmittel stehen – sie sollten immer weggeschlossen werden, niemals in Getränkeflaschen oder Essensboxen umgefüllt werden und über kindersichere Verschlüsse verfügen.
Welche Warnsymbole sollte man unbedingt kennen?
Sicherlich ist es immer besser, einen Notfall so weit wie möglich zu vermeiden, anstatt ihn auflösen zu müssen. Sollte es bei einem Kind im Zusammenhang dennoch zum Verschlucken, Einatmen oder Kontakt mit den Augen kommen, ist ein schnelles Handeln gefragt. Inzwischen müssen Reinigungsmittel mit Warnsymbolen und UFI-Codes ausgestattet werden, die darauf hinweisen, ob die Erstere
· brandfördernd,
· leicht- beziehungsweise hochentzündlich,
· ätzend,
· umwelt- und/oder gesundheitsgefährdend oder sogar schädlich oder
· giftig / tödlich sind.
Und auch, wenn Putzmittel Gas unter Druck enthalten oder eine erhöhte Explosionsgefahr mit sich bringen, muss dies genau gekennzeichnet sein.
Je weniger aggressiv, desto besser
Ja, beim Betrachten der Werbung und des Angebots in den Drogerien und Supermärkten kann schon einmal der Eindruck entstehen, als wäre die Welt voller hochgradig gefährlicher Viren und Bakterien. Viren und Bakterien, denen man beispielsweise beim Frühjahrsputz nur unter Einsatz der stärksten Reinigungsmittel beikommen könne. Tatsächlich ist eine solche Chemiekeule in vielen Fällen jedoch gar nicht notwendig, weil sich bereits mithilfe von
· neutralen Allzweckreinigern,
· Zitronensäure beziehungsweise Essigreiniger,
· Scheuerpulver oder Kratzschwämmen und
· Handspülmittel
die Wohnraumpflege gründlich und gesundheitlich weniger belastend erledigen lässt. Ferner können probiotische Reinigungsmittel ausprobiert werden. Diese basieren auf Milchsäure- und Hefebakterien. Sie verleiben sich Fette und Proteine ein und verhindern mehrere Tage lang, dass sich neuer Oberflächenschmutz – also neue Nahrung für ungewünschte Bakterien – bildet. Und das ohne Lösungsmittel, Konservierungs- und Duftstoffe, Chlor oder optische Aufheller. Was auch insofern sinnvoll ist, als so Allergien, Haut- und Atemwegsreizungen und Umweltbelastungen ein zusätzliches Stück weit vermieden werden können.