Rezension: artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch

Rezension: artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch

[Anzeige] Ich durfte das Buch „artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch“ von Nicola Schmidt lesen. Hier meine Rezension und Meinung zu dem Ratgeber.

artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch

Ratgeber

Hardcover

Verlag: Kösel

304 Seiten

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-466-31096-8

Erscheinungsdatum: 29.05.18

Autorin: Nicola Schmidt

Illustrator: Claudia Meitert

Inhalt

Gefühle liebevoll begleiten – Entwicklungsschritte verstehen – Mit Kindern wachsen. Von 2 bis 6 Jahren.

Im Alter zwischen 2 und 6 Jahren sind Kinder zum Fressen süß und entdecken mit großen Augen die Welt. Aber warum essen sie kein Gemüse, finden abends nicht in den Schlaf und schreien im Supermarkt?

Nicola Schmidt zeigt mit vielen praktischen Tipps, wie Eltern auch heute der Biologie ihrer Kleinkinder gerecht werden können, obwohl die sich seit der Steinzeit kaum verändert hat.

Wenn Eltern verstehen, was im Körper und Gehirn ihrer Kinder passiert, sehen sie ihren Alltag plötzlich mit anderen Augen und wissen, was zu tun ist.

Erziehungswissen in Bestform: klug recherchiert, wissenschaftlich handfest humorvoll und erfrischend undogmatisch.

Rezension

Der Ratgeber „artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch“ ist aufgeteilt in folgende Themen: Artgerecht essen, Artgerecht schlafen, Artgerecht sauber, Artgerecht spielen, Artgerecht Familie sein, Artgerecht eigenständig werden, Artgerecht betreuen und Artgerecht leben.

„Im Supermarkt. Meine zwei Kinder und ich schaffen es an den Süßigkeitenregal vorbei bis in die richtige Abteilung, finden, was wir brauchen, „bitte komm jetzten“ uns durch den Plastikhorror der Spielzeugabteilung zurück bis zur Kasse. Ich lege die Waren aufs Band. Der Fünfjährige klettert auf der Kassenabsperrung herum. „Bitte lass das, ich weiß nicht, ob das hält.“ Die Zweijährige hat eigene Pläne. „Nein! Du darfst nicht die Tüten aus dem Regal dort reißen!“ Als die Kassiererin den Betrag nennt, fällt der Große von der Absperrung, die Kleine kriegt einen Tobsuchtsanfall und reißt mir das Portemonnaie aus der Hand, der Große versucht, sich im Fallen an meinem Mantel festzuhalten, und reißt die Kapuze ab, die Kleine verteilt Scheckkarten auf dem Boden, der Große weint, als ich ihn unglücklich zupacken kriege; und die Kassiererin lächelt ihr vollautomatisches Lächeln: „Sammeln sie Punkte?“ Nein, ich sammle keine Punkte. Ich sammle Fragen. Und Antworten. In diesem Fall frage ich mich: Warum ist das Leben mit zwei Kleinkindern mitten in Berlin so anstrengend, wenn in allen meinen Büchern steht, dass Menschen schon immer Kleinkinder hatten und wir uns als Menschheit ganz prima entwickelt haben? Das ist doch nicht – artgerecht?

Ich fühlte mich als Mutter von zwei kleinen Kindern jedenfalls oft überhaupt nicht artgerecht gehalten und konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich für diesen Stress wirklich gerüstet war. Als ich mich auf die Suche nach Antworten machte, stellte ich fest, dass es nicht an den Kindern lag. Kinder sind immer wunderbar. All unsere Probleme sind reine – Benutzerfehler. Ich hatte zwei kleine Entdecker in die falsche Umgebung gebracht. Wenn meine Kinder im Wald waren, hatten wir praktisch keine Konflikte. Kaum betraten die zwei Forscher und ich aber einen Bioladen, wurde es kompliziert. Stück für Stück verstand ich, was Kleinkinder brauchen, um gesund und entspannt aufzuwachsen. Und dass es in meiner Hand liegt, es für uns alle einfacher zu machen.“

Dies ist ein kleiner Auszug aus der Einleitung von Artgerecht. Ich finde es beschreibt ganz gut worum es in diesem Buch geht. Nicola Schmidt legt nicht fest wie man etwas zu machen hat, sondern erzählt auf lustige Art und Weise eigene Geschichten aus ihrem Alltag und zeigt auf wie man damit umgehen kann und sich in sein Kind hineinversetzen kann. Es werden viele Vergleiche zu unseren Vorfahren gezogen. Das Buch ist auf bindungsorientierte Erziehung ausgelegt.

Das heißt, die Autorin sieht die Kinder als gleichwertige Partner, die respektiert und gehört werden müssen. Druck, Schreien oder gar Bestrafung sind tabu. Nicola Schmidt befasst sich im gesamten Buch damit wie wir unser Leben früher, als Jäger und Sammler, gelebt haben. Auch wenn unsere Technologie sich verändert hat und wir uns an unser Zeitalter angepasst haben, haben sich unser Gehirn und unser Körper seit der Steinzeit kaum verändert. Sie versucht Antworten auf Fragen wie „Warum reagieren Kinder wie sie reagieren?“ „Und wie gehe ich artgerecht darauf ein?“ zu finden und teilt diese mit ihren Lesern.

Meine Meinung

Vor der Geburt meines Sohnes war ich das erste Mal auf die Bücher von Nicola Schmidt aufmerksam geworden und habe das Buch „artgerecht – Das andere Baby-Buch“ gekauft. Somit war schnell klar, dass ich auch die „Fortsetzung“ also das Kleinkinderbuch lesen möchte. Mir gefallen die Ansätze der Autorin und ebenfalls gefallen mir ihre Sichtweisen und Denkanstöße. Durch die gute inhaltliche Aufteilung kann man auch zwischendurch mal nachschlagen oder querlesen. In diesem Ratgeber findet man klar und deutliche Erklärungen, die Raum für individuelle Lösungen lassen. Ich kann wirklich jedem dieses Buch ans Herz legen.

Teresa

Ich ergänze seit Ende 2018 "Die Testfamilie" und befasse mich überwiegend mit dem Thema Baby- und Kleinkind auf Eva's Blog. Ich habe Freude daran über Produkte zu berichten und meine Erfahrungen zu teilen. Ich bin verheiratet und lebe gemeinsam mit meinem Mann und unseren zwei (bald drei) Kindern in Schloß Holte.