Eine Tradition, an der wir gerne festhalten

Eine Tradition, an der wir gerne festhalten

Weder große noch kleine Weihnachtsfans möchten in der Adventszeit auf diese schöne Tradition verzichten. Der Adventskalender hat seinen Ursprung bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Und bis heute genießen Kinder und Erwachsene gleichermaßen eine kleine Leckerei um sich die Zeit bis zum Weihnachtsfest zu versüßen. Doch woher stammt eigentlich dieser weihnachtliche Brauch, jeden Tag ein Türchen im Papier Adventskalender zu öffnen und so die Spannung bis zum Heiligen Abend zu steigern?

Der Adventskalender ist ein deutscher Brauch
Schon um das Jahr 1850 nutzten deutsche Familien einen sogenannten Adventszeitmesser, um die Tage bis zum Weihnachtsfest abzuzählen. Schon damals waren natürlich vor allem die Kinder ganz gespannt auf den HeiligenAbend, an dem es jedoch meist nur ein kleines Geschenk gab. Da es für die jüngsten Familienmitglieder eher schwierig war, die Weihnachtszeit zu bemessen, nutzten die Familien unterschiedliche Varianten, um die Tage bis zum Fest zählen zu können.

Verschiedene Varianten des Adventskalenders
Während manche 24 Kreidestriche auf Schränke oder Wände malten, bei denen die Kinder jeden Tag einen Strich wegwischen durften, nutzten andere bereits erste kleine Bilder mit weihnachtlich anmutenden Motiven, um die Adventszeit visuell darzustellen. Viele Familien nutzten diese Zeit, um gemeinsam der Adventszeit zu gedenken und im Gebet oder durch weihnachtliche Gedichte in Stimmung auf das große Fest zu kommen.

Etwa um die Jahrhundertwende kamen auch andere Varianten in die Stuben der Familien. Thomas Mann beschrieb 1901 in seiner Familiensaga Buddenbrooks einen Abreißkalender mit Weihnachtsbildern, den das Kinderfräulein gemeinsam mit dem Nachwuchs des Hauses selbst gemacht hatte. Häufig brannte man auch ein Stück einer Kerze ab, die in 24 Abschnitte unterteilt war und so täglich die Spannung steigern konnte.

1902 brachte ein Münchner Verlagshaus einen ersten gedruckten Papier Adventskalender auf den Markt, der jedoch noch keine Türchen zum Öffnen, sondern einfache Bilder enthielt. Der erste Papier Adventskalender mit Türchen wurde dann um 1920 vorgestellt. Doch auch diese enthielten noch keine Süßigkeiten oder gar Spielzeuge, wie wir es heute kennen. Hinter den 24 Türchen versteckten sich kleine bunte Bilder, die besonders die Jüngsten erfreuten.

Jeden Tag eine Nascherei
Erst rund 100 Jahre nachdem die ersten Adventskalender genutzt wurden, befüllte man die Adventskalender mit einer kleinen Süßigkeit. Neben den klassischen weihnachtlichen Bildern, die sich hinter den Türchen befanden, fand das Kind zusätzlich noch einen Keks oder eine kleines Stück Schokolade. Manche Adventskalender enthielten schon damals ein kleines Spielzeug, das die Augen der Kinder schon vor dem Heiligen Abend leuchten ließ. Durch das tägliche Geschenk fiel den Jüngsten die lange Wartezeit bis zum Weihnachtsfest dann nicht mehr ganz so schwer.

Auch heute noch lieben wir unseren Adventskalender
Wer jetzt meint, der Adventskalender ist nur etwas für Kinder, der täuscht sich gewaltig. Denn nicht nur der Papier Adventskalender, der nach dem klassischen Vorbild kleine weihnachtliche Motive enthält, ist nach wie vor enorm beliebt, auch die Adventskalender mit Schokolade dürfen in den meisten Familien zur Adventszeit nicht fehlen. Damit man auch wirklich alle Zielgruppen ansprechen kann, gibt es heute zahllose Adventskalender mit unterschiedlicher Befüllung. So gibt es neben dem schokoladigen Klassiker natürlich auch Adventskalender mit Spielzeugen, für die stilbewusste Dame gibt es Kalender, die jeden Tag ein Schönheitsprodukt enthalten, auch Bierkalender oder Kalender mit herzhaften Leckereien gibt es zuhauf auf dem Markt.

Auch wenn die Tradition sich im Laufe der Zeit deutlich gewandelt hat und man sich heute schon mit kostspieligen Adventskalendern das Warten aufs Christkind verschönern will, der traditionelle Brauch bleibt uns erhalten.

Eva

Ich bin seit 2008 Produkttesterin, seit 2011 mit dem eigenen Produkttestblog. In meinem Blog schreibe ich über Online-Shops, Produktneuheiten, Freizeitaktivitäten und Reiseziele für Familien und starte wöchentlich Gewinnspiele und Testaktionen für meine Leser. Ich bin alleinerziehend und wohne zusammen mit Tochter Zoe (geb. Februar 2008) und Sohn Jamie (geb. Dezember 2010) in Kirchlengern. Hauptberuflich bin ich zuständig für die Lohn- und Gehaltsabrechnung der Mitarbeiter.