Das Zeitalter der digitalen Währung
Wer sich in den letzten 10 Jahren auch nur im Entferntesten mit der modernen Finanzwelt beschäftigt hat, der wird zumindest wissen, dass das Thema digitale Währungen inzwischen eine tragende Rolle spielt. Kaum ein anderes Feld unserer modernen Geldwirtschaft hat sich so rasant entwickelt, wie die digitalen Tokens. Dabei stellt sich nun die Frage, wo die neuen Währungen eigentlich überhaupt herkommen, wo sie hingehen, und natürlich nicht zuletzt, welche Währungen relevant sind. Wir haben das Thema einmal konkret für dich zusammengefasst.
Was versteht man unter digitalen Währungen?
Eine digitale Währung ist ein Tauschmittel und Basis für finanzielle Transaktionen, genauso wie Euro, Dollar oder das britische Pfund. Der einzige Unterschied ist, dass diese Währungen nur in digitaler Form existieren und nicht an einen reellen Gegenwert gekoppelt sind. Damit unterscheiden sie sich gar nicht so sehr von den meisten Währungen. Bargeld macht heute nur einen winzigen Bruchteil der internationalen Reserven aus. Die digitalen Währungen ermöglichen dem Nutzer eine besonders hohe Flexibilität. Ein Transfer ist auch international bereits innerhalb von Sekunden möglich. Das klassische Bankensystem ist da natürlich deutlich schwerfälliger. Auf der anderen Seite ist der Markt für digitale Währungen wesentlich launischer und entwickelt sich oftmals wesentlich rasanter.
Die bekanntesten Vertreter:
Eine Suche nach digitalen Währungen beschert dem Nutzer oftmals eine schier endlose Auswahl an unterschiedlichen Coins. Das ist für die meisten Menschen verwirrend. Wir haben daher einmal die 5 bekanntesten und beliebtesten Währungen für dich aufgelistet.
Bitcoin
Die Währung Bitcoin ist es, die den ganzen Trend an digitalen Währungen überhaupt erst gestartet hat. Nach ihrem Vorbild haben sich die meisten anderen Währungen entwickelt. Durch Bitcoin wurde der Öffentlichkeit zum ersten Male das Thema Blockchain vertraut gemacht. Bitcoin hat bis heute den höchsten Wert pro Coin unter allen digitalen Währungen. Dieser liegt heute bei etwa 27.000 USD. Auch wenn die Währung relativ stabil ist, klagen die Nutzer über zunehmend hohe Transaktionskosten. Das liegt unter anderem an der begrenzten Anzahl von Coins und den daraus resultierenden exponentiellen Rechenvorgängen. Diese sind nötig, um die Blockchain auf dem neuesten Stand zu halten.
Ethereum
Der größte Konkurrent von Bitcoin ist Ethereum mit der eigenen Währung Ether. Was den Wert angeht, so liegt die Coin zum heutigen Tage bei etwa 1800 USD. Der Vorrat an Ether ist nicht begrenzt und in regelmäßigen Abständen werden neue Tokens veröffentlicht. Das Ökosystem von Ethereum erlaubt es den Nutzern außerdem, eigene finanzielle Applikationen zu erstellen, sogenannte Smart Contracts. Das erlaubt gegenüber Bitcoin eine wesentlich breitere Anwendungsmöglichkeit, was sich auch bei der hohen Verbreitung der Währung Ether bemerkbar macht. Ether ist nämlich notwendig, um die Funktionalitäten der Ethereum-Blockchain zu nutzen, wodurch die Währung mehr als nur ein reines Transaktionsmittel ist.
Litecoin
Diese Währung existiert bereits seit 2011 und basiert auf einem Nebenarm der Bitcoin-Blockchain. Ziel war es hier, die umständlichen Aspekte des großen Bruders zu vereinfachen und das Token so zugänglich wie möglich zu gestalten. Das bedeutet für den Nutzer in erster Linie, dass die Transaktionen wesentlich schneller vonstattengehen. Daher kann man sich hier im Vergleich zu Bitcoin auch über wesentlich niedrigere Transaktionsgebühren freuen. Nicht zuletzt sind auch die Mining-Vorgänge wesentlich unkomplizierter. Das freut natürlich langfristige Investoren. Inzwischen ist Litecoin zum Beispiel auch bei PayPal verfügbar. Man erkennt also eine zunehmende Akzeptanz der Öffentlichkeit. Der Preis liegt zurzeit bei etwa 90 USD.
Ripple
Streng genommen handelt es sich bei Ripple zunächst einmal um eine Börse für digitale Finanzen. Für die internen Vorgänge verwendet diese allerdings den eigenen Token XRP. Im Moment liegt der Preis bei etwa 0,40 USD. Der Wert speist sich hier in erster Linie aus der Anwendung in der Ripple-Börse. Alle Transaktionen finden in XRP statt. Nach Abschluss werden sie dann in die gewünschte Währung umgetauscht. Dadurch gewinnt die Währung einen zusätzlichen Wert. Das Unternehmen hat leider mit einigen rechtlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Diese scheinen sich im Moment jedoch positiv zu entwickeln.
Binance Coin
Bei Binance handelt es sich um die größte Tauschbörse für digitale Währungen weltweit. Das Handelsvolumen übertrifft alle anderen Anbieter. Binance verfügt über eine eigene Kryptowährung, nämlich die Binance Coin. Die Nutzer können die Coin nutzen, um bei Binance die eigenen Transaktionsgebühren zu bezahlen. Durch diesen geschickten Schachzug konnte das Unternehmen einen hohen Nutzwert für die eigene Währung sicherstellen. Daher überrascht es nicht, dass die Coin heute bei rund 300 USD liegt. Kritik an der Coin bezieht sich in erster Linie auf die hohe Zentralisierung. Diese hat in der Vergangenheit die Nutzung von einigen Schlupflöchern ermöglicht.
Fazit
Wie du siehst, ist das Thema digitale Währungen relevanter als jemals zuvor. Falls du dich für dieses Feld interessierst, sind die erwähnten Coins ein guter Einstieg. Mache dich aber gut mit der Materie vertraut, bevor du digitale Währungen in Deutschland nutzt. Eine gründliche Vorbereitung ist bei finanziellen Dingen unerlässlich. Investiere außerdem nur Geld, das dir anschließend im Alltag nicht fehlt. Damit ist nicht dein gesamtes Schicksal von den Marktbewegungen abhängig.
