Vergleichstests im Internet – Vorteil für Verbraucher

Vergleichstests im Internet – Vorteil für Verbraucher

Wir machen selbst Produkttests, um Familien mit den gleichen Ansprüchen wie unseren zeigen zu können, was funktioniert, und was nicht. Unser kleiner, aber feinerProdukttestblog kann (und will) aber nicht mithalten mit den Vergleichen und Tests der großen Vergleichsportale. 

Denn bei denen stellt man sich oft die Frage: Wer macht diese Tests, nach welchen Bedingungen und zu welchem Zweck? In der Regel sind diese Dienstleistungen keine Wohlfahrt, sondern ein Angebot von Unternehmen, die auch Geld verdienen wollen. Aber kann man ihnen dann auch Vertrauen?

Sind Vergleichstests Seiten objektiv?

Vergleichsportale sind beliebt, denn sie nehmen uns Käufern die lästige Arbeit ab, eigenhändig nach allen Verkäufern zu suchen, die unser Wunschobjekt verkaufen, zu welchem Preis und mit welchen Bedingungen. 

Wenn man stattdessen einfach einmal einen Produktnamen in eine Suchleiste eingibt und mit einem Klick eine Liste bekommt, die alle vorhandenen Angebote vergleicht und das Beste anzeigt, wer würde diese Option nicht wahrnehmen wollen, um Geld zu sparen.

In der EU gibt es rund 1042 Webseiten und Apps, die als Vergleichstool arbeiten. Sie werden von der EU-Kommission untersucht, um herauszufinden, wie objektiv sie sind. 

Was hier Misstrauen schürt: weniger als 50 % von ihnen hat Informationen angegeben dazu

● woher ihre Daten stammen.

● wie oft Daten aktualisiert werden.

● mit welcher Logik Rankings erstellt werden.

● ob und welche Partnerschaften mit anderen Unternehmen bestehen.

● wie das Angebot finanziert wird.

Unter 35 % haben einen Kontakt für Beschwerden, unter 11 % grundsätzliche Kontaktmöglichkeiten angegeben.

Kein Wunder, dass die Plattformen auch im Blick derVerbraucherzentrale liegen. 

Hier wird betont:

➔ Die Vergleichsportale sind Makler, die Provisionen erhalten, wenn sie einen Kauf vermitteln.

➔ Die Vergleichsportale berücksichtigen nicht alle Anbieter und Produkte auf dem Markt.

➔ Die Vergleichsportale nutzen voreingestellte Filter, um ihre gewünschten Suchergebnisse zuerst zu zeigen.

➔ Die Vergleichsportale verstecken unauffällig markierte Werbung in Suchergebnissen.

➔ Die Vergleichsportale haben manchmal auch schlechtere Angebote als der Anbieter selbst.

➔ Die Verkaufsportale wälzen versteckte Kosten auf den Nutzer ab.

Die Meta-Review Methode

Gute Tests von Produkten geben genau an, mit welcher Strategie sie arbeiten. Die sogenannte Meta-Review Methodearbeitet zum Beispiel mit einer Mischung aus Benutzer-, Experten- und Eigenbewertungen. Das Ziel ist es, durch diese Kombination wirklich alle Produkte eines Markts abdecken zu können, was durch das alleinige Erstellen von manuellen Tests nicht möglich ist.

Berechnung der Produktbewertung

Entsprechend der Bewertungen von Benutzern, Experten und Testergebnissen wird eine Zahl von 1 bis 100 erstellt. Diese wächst oder erhält Abzüge, je nachdem wie die Bewertungen ausgefallen sind. Dabei werden die Zahlen auch unterschiedlich gewichtet. Die empirischen Daten aus Testbewertungen und Expertenmeinungen sind wertiger als die Meinung normaler Nutzer.

Nutzerbewertung

Die Nutzerbewertungen werden aus dem Internet gesammelt. Sind nur wenige Bewertungen vorhanden, ist das eine sehr begrenzte Anzahl an Daten, die keinen sicheren Schluss ziehen lässt. Deshalb wird in diesem Fall ein Punkt der Punktezahl abgezogen.

Die Zahlen, die sich aus Kundenbewertungen ergeben, staffeln sich wie folgt:

● 0 – 11 Bewertungen = keine Punktzahl

● 12 – 15 Bewertungen = X × 20 – 6

● 16 – 30 Bewertungen = X × 20 – 4

● 31 – 45 Bewertungen = X × 20 – 2

● 46+ Bewertungen = X × 20

(X ist die Zahl der durchschnittlichen Bewertung)

Expertenbewertung

● Expertenmeinung = 4 bis 5 von 5 Punkten = + 1

● Expertenmeinung = 3 bis 0 von 5 Punkten = – 1

Testbewertung

● Mindestens 33 % in allen Testkategorien = + 1

● Unter 33 % in allen Testkategorien = – 1

Vergleichsportale richtig nutzen

Egal nach welcher Testmethode die Ergebnisse von Vergleichsseiten entstehen, sie sind, wenn sie richtig genutzt werden, ein wertvolles Werkzeug, um gute Preise zu finden. Dafür muss man auf ein paar Dinge Rücksicht nehmen:

➔ Nutzt mehrere Vergleichsportale. Hier gibt es eventuell Unterschiede, je nach Vorgehensweise und Sponsoren, die günstigere Ergebnisse erzeugen.

➔ Vergleicht die Ergebnisse in einem Ranking gut. Manchmal werden die niedrigsten Preise an erster Stelle gezeigt, auch wenn es bessere Angebote mit Zusatzinhalt gibt.

➔ Vergleicht das Angebot des Portals mit dem Angebot des Anbieters. Manchmal sind Verträge o. ä. ohne Zwischenhändler günstiger.

➔ Vergleicht die Vertragskonditionen mit denen des Original-Anbieters, nicht, dass für den günstigeren Preis gekürzte Widerrufsfristen enthalten sind oder ähnliches.

➔ Stellt eure Filter bei der Suche eigenhändig ein, damit das Ranking auch das zeigt, was euch wichtig ist.

➔ Beachtet Angebote, die wegen eines Bonus im ersten Jahr günstiger sind. Einstellungen können anzeigen, was auf lange Sicht das günstigste Angebot ist.

➔ Achtet in den Rankings auf Anzeigen, die als Suchergebnis getarnt sind. Sie haben meist eine unauffällige Bemerkung, dass es sich um Werbung handelt.

Nicht zuletzt: Benutzt Vergleichsportale immer kritisch!Geht davon aus, dass die Plattform auch etwas verkaufen möchte und nicht immer wirklich das beste Angebot anzeigt. Nur, wenn ihr genügend Vergleiche heranzieht, könnt ihr sicher sein.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/lebensmittel-hand-blau-gelb-9821386/

Eva

Ich bin seit 2008 Produkttesterin, seit 2011 mit dem eigenen Produkttestblog. In meinem Blog schreibe ich über Online-Shops, Produktneuheiten, Freizeitaktivitäten und Reiseziele für Familien und starte wöchentlich Gewinnspiele und Testaktionen für meine Leser. Ich bin alleinerziehend und wohne zusammen mit Tochter Zoe (geb. Februar 2008) und Sohn Jamie (geb. Dezember 2010) in Kirchlengern. Hauptberuflich bin ich zuständig für die Lohn- und Gehaltsabrechnung der Mitarbeiter.