Wie man die zweite Elternzeit optimal nutzt

„Mit einem Kind ist man ein (Ehe-)Paar mit Kind, mit zwei Kindern eine Familie.“ Stimmt genau! Hier ein paar Tipps, wie man die zweite Elternzeit optimal nutzt, sodass die ganze Familie etwas davon hat und sich keiner benachteiligt fühlt!

Die zweite Schwangerschaft war bei mir wesentlich anstrengender als die erste! Beim ersten Kind kann man jeder Zeit schlafen, sich ausruhen, einfach nur rumgammeln. Aber mit einem Kleinkind zu Hause geht das nicht so einfach! Und wenn du Pech hast (so wie ich), bekommt dein erstes Kind genau in dieser Zeit plötzlich Albträume und kommt jede Nacht drei bis vier Mal zu Mama und Papa ins Bett… Kleiner Vorteil: du kannst dich schon mal an den Schlafmangel mit Baby gewöhnen ;).
Aber: das legt sich! Die Geschwisterkinder müssen sich erst mal an die (kommende) Umstellung gewöhnen.
Daher hier mal ein paar Tipps, wie es für die Kinder und auch für die Eltern einfacher wird:

Geschwisterkinder von Anfang an mit einbeziehen

Unsere Große haben wir ziemlich schnell eingeweiht, dass wir bald zu viert sein werden. Dass da ein Baby in Mamas Bauch wächst, war erst noch schwer nachvollziehbar (zum Glück kam nicht die beliebte Frage „wie kommt das da rein“). Erst dachte Zoe, sie wäre auch schwanger und meinte ernsthaft: „wir kriegen beide ein Baby Mama, ne? Du hast ein Baby im Bauch und ich habe ein Baby im Bauch. Du einen Jungen und ich ein Mädchen, ne?“. Irgendwann hat sie dann eingesehen, dass sie kein Baby im Bauch hat und ihre neue Theorie: „Mama, du hast ein Baby im Bauch und ich habe Gummibärchen im Bauch! Und Papa… hat Bier im Bauch!“ 😉

Schon während der Schwangerschaft gibt es viele Möglichkeiten, wie die Geschwister einbezogen werden können:
– Bauch mit eincremen
– fühlen ob das Baby tritt
– Spieluhr auf den Bauch legen oder noch besser: dem Baby im Bauch gemeinsam etwas vorsingen
– Kinderzimmer mit dekorieren lassen
– Babysachen mit einkaufen lassen
– gemeinsam ein Geschenk für das Baby kaufen

und ganz wichtig:
– das Baby muss aus dem Bauch auch etwas für das Geschwisterkind mitbringen. So sammelt es gleich Pluspunkte.
(Tipp: das Geschenk sollte in deine Krankenhaustasche passen und nicht zu groß sein. Denn es wird schon im Krankenhaus ausgepackt und aufgebaut. Wir hatten ein Prinzessinnenzelt gekauft…. zum Glück hatte ich ein Einzelzimmer!)

Wenn das Baby da ist, gibt es für das Geschwisterkind auch viel zu tun:
– Schnuller bringen
– Schlaflied vorsingen oder mit dem Baby sprechen, wenn es weint
– Feuchttücher + Windeln angeben

Durch diese Vorgehensweise hatten wir so gut wie keine Eifersüchteleien.

Vätermonate ausnutzen

Wenn es irgendwie möglich ist, sollten die Vätermonate voll ausgenutzt werden. Idealerweise legt man diese zwei Monate Elternzeit für den Vater in die Zeit des Mutterschutzes (also in den ersten zwei Monaten nach der Geburt).
Die erste Zeit mit Säugling ist sehr anstrengend, mit Geschwisterkind erst recht. Und da kann der Papa schon eine große Hilfe sein.
So kann sich z.B. der Papa um das Geschwisterkind kümmern, während Mama das Baby füttert.

Schichteinteilung während der Nacht

Die ersten Nächte zu Hause waren bei uns eine Katastrophe! Wenn der Kleine mal nicht geschrien hat, war die Große wach und wollte mit ins Ehebett.
Zum Glück hatten wir nach zwei Wochen völliger Schlaflosigkeit die Lösung:
da ich nicht gestillt habe, haben wir uns die Nächte aufgeteilt. Ich bin um acht ins Bett gegangen. In der Zeit hatte mein Mann „Nachtschicht“. So konnte ich mindestens sechs Stunden am Stück schlafen, bis dann für mich um ca. drei die Frühschicht begann. So waren alle ausgeschlafen und ausgeglichen!

Die Hilfe der Großeltern in Anspruch nehmen

Fast jeder passt gerne auf Babys auf! Und das sollte man auch mal ausnutzen. Nur weil du dein Kind mal für ein paar Stunden (oder sogar eine ganze Nacht) bei den Großeltern lässt, erkennt es dich hinterher trotzdem wieder und es stirbt auch nicht, wenn du mal einen Abend feiern gehst oder einfach die Zeit zu zweit genießt. Mama sein heißt nicht isoliert sein. Denk auch mal an dich, so bist du ausgeglichener, weniger gestresst und davon können deine Kinder letztendlich nur profitieren! Ich dachte erst, dass es schwieriger wird, zwei Kinder „unterzubringen“ als eins. Aber da wir zwei Großelternpaare haben, werden die Kinder jetzt immer „gerecht verteilt“. Die Omas freuen sich, wenn sie gebraucht werden.

Kindergarten weiterhin nutzen

Das zweite Kind kommt oft zu kurz. Daher ist unsere Große – obwohl ich Elternzeit hatte und ein Jahr zu Hause war – weiter in den Kindergarten gegangen. Wir haben das Volumen gekürzt, sodass sie ab mittags zu Hause war. So hatte ich den Vormittag Zeit, um Erledigungen zu machen und mich um den Kleinen zu kümmern.

Viele rechtliche Tipps rund um das Thema Elternzeit findet ihr in dem Artikel Elternzeit – mehr Zeit für das Kind.

Eva

Ich bin seit 2008 Produkttesterin, seit 2011 mit dem eigenen Produkttestblog. In meinem Blog schreibe ich über Online-Shops, Produktneuheiten, Freizeitaktivitäten und Reiseziele für Familien und starte wöchentlich Gewinnspiele und Testaktionen für meine Leser.