Was die Oma noch wusste: So funktionieren Einkochen und Einmachen

Was die Oma noch wusste: So funktionieren Einkochen und Einmachen

Das Haltbarmachen von saisonalen Obst- und Gemüsesorten ist zwar schon seit den Zeiten Napoleons bekannt (Stichwort Feldversorgung), doch wissen vor allem junge Menschen heutzutage kaum noch, wie diese spezielle Art der Konservierung genau funktioniert. Aus diesem Grund möchten wir den nun folgenden Artikel dazu nutzen, um zu zeigen, dass das Einmachen beziehungsweise Einkochen nicht nur sehr einfach, sondern vor allen Dingen auch überaus praktisch und sogar kosteneffizient sein kann. Doch bevor es so richtig losgeht, stellt sich vorab eine entscheidende Frage: Worin liegt denn eigentlich der Unterschied zwischen Einmachen und Einkochen? 

Beim klassischen Einkochen geht es in der Hauptsache darum, verschiedenste Lebensmittel durch Erhitzen zu konservieren. Dazu wird das Einkochgut in ein steriles Glasbehältnis gefüllt und in kochendem Wasser so lange erhitzt, bis durch die Ausdehnung der Luft und des Wasserdampfes ein Überdruck entsteht. Während der Abkühlphase zieht sich die Luft dann wieder zusammen, wodurch sich ein konservierendes Vakuum bildet, was das Einkochgut in dem Glas hermetisch abdichtet. 

Der Begriff Einmachen bezieht sich hingegen vor allem auf die kurzfristige Konservierung von meist frischen Lebensmitteln, wie zum Beispiel gesundes Obst und Gemüse. Hier werden die einzumachenden Lebensmittel erst gekocht und dann in sterile Glasbehältnisse gefüllt, die in der Regel mit einem Schraubdeckel verschlossen und auf diese Art und Weise luftdicht gemacht werden. Gut zu wissen: Die Einmach-Technik wird vor allem dann genutzt, wenn Marmeladen (beziehungsweise Konfitüren), Kompott oder auch (Frucht-)Gelees hergestellt werden sollen. Das Einmachen dauert zudem nicht so lange wie das Einkochen, allerdings sind die eingemachten Lebensmittel auch dementsprechend nicht so lange haltbar. 


H2: So funktioniert das Einkochen und das Einmachen von verschiedensten Lebensmitteln 

Vorab sei gesagt, dass für beide Konservierungsvarianten praktischerweise nur wenige Hilfsmittel notwendig sind, die sich zudem in nahezu jedem Haushalt finden lassen: Zum einen werden Einmachgläser benötigt. Ob es sich dabei um große Rund- respektive Sechskantgläser oder um kleine Marmeladengläser handelt, spielt effektiv gesehen keine Rolle. Idealerweise sollten die Gläser jedoch über einen Glasdeckel samt Gummiring verfügen. Zum anderen braucht man einen entsprechend großen Topf, Wasser und ein Kochthermometer. Wichtig: Da die eingemachten Lebensmittel möglichst lange haltbar gemacht werden sollen, gilt Sauberkeit als oberstes Gebot. Dementsprechend müssen sowohl die Gläser als auch das Obst oder Gemüse gründlich gereinigt werden.

Das Einkochen

Schritt 1: 
Nach der Reinigung der einzukochenden Lebensmittel müssen diese abgewogen und zusammen mit den weiteren Zutaten (hier kommt es auf das jeweilige Rezept an) in die Einkochgläser eingefüllt werden.

Schritt 2:
Nun kann das Glas verschlossen werden. Dazu ist es absolut notwendig, sowohl den Rand des Glases als auch den Gummiring vorher ausgiebig mit kochendem Wasser zu reinigen. Sobald der Gummiring den Glasrand korrekt umschließt, kann dann der Deckel mithilfe der Federklammern verschlossen werden.

Schritt 3:
Als nächstes können die verschlossenen Gläser in den Kochtopf gestellt werden, der dann mit so viel Wasser aufgefüllt wird, bis nur noch das oberste Viertel der Gläser freiliegt. Achtung: Zum einen sollten die Gläser den Boden des Topfes nicht berühren (hier hilft beispielsweise ein Geschirrtuch als Abstandshalter). Zum anderen muss das Wasser in etwa dieselbe Temperatur haben wie der Inhalt der Gläser. 

Schritt 4:
Die notwendige Temperatur und die exakte Dauer des Einkochvorgangs hängen von dem verwendeten Rezept ab und können daher sehr stark variieren. Damit alles ohne Probleme klappt, sollte man sich unter allen Umständen an diese Vorgaben halten.

Schritt 5:
Nachdem der Einkochvorgang beendet ist, sollten die Gläser noch einige Minuten im kochenden Wasser verbleiben, bevor sie zum Abkühlen herausgenommen werden können. Nun müssen die Gläser vollständig abkühlen, bevor man die Federklammern entfernt, damit sich das gewünschte Vakuum bilden kann. Tipp: Wenn man versucht den Deckel anzuheben und sich dieser nicht vom Glas löst, hat man alles richtig gemacht. 

Das Einmachen

Schritt 1: 
Wer leckere Konfitüren, ein scharfes Chutney oder auch ein Frühstücksgelee einmachen möchte, muss das Obst und Gemüse im ersten Schritt waschen und dann in einem separaten Topf kochen, bevor es in die Einmachgläser gefüllt werden kann. 

Schritt 2:
Sobald die Lebensmittel verarbeitet sind (auch hier kommt es in Sachen Temperatur, Kochdauer und weitere Zutaten auf das verwendete Rezept an), müssen sie direkt – sprich in dem noch heißen Zustand – in die zuvor sterilisierten Gläser umgefüllt werden. Tipp: Da die Gläser aufgrund der enormen Hitze springen können, empfiehlt es sich diese aus Sicherheitsgründen vorher auf ein Geschirrtuch zu stellen. 

Schritt 3:
Wenn die Einmachgläser gefüllt und verschlossen sind (optimalerweise mit einem Schraubdeckel), müssen sie für rund zehn Minuten auf den Kopf gestellt werden. 

Schritt 4:
Ob die Gläser auch tatsächlich vollständig vakuumiert sind, erkennt man ganz einfach an dem leicht nach innen gebogenen Schraubdeckel. Sobald das der Fall ist und die Gläser komplett abgekühlt sind, können sie eingelagert werden. Und hier noch ein abschließender Tipp: Am besten lagert man die Einmach- und Einkochgläser dunkel und kühl, damit die Lebensmittel möglichst lange haltbar bleiben.

Eva

Ich bin seit 2008 Produkttesterin, seit 2011 mit dem eigenen Produkttestblog. In meinem Blog schreibe ich über Online-Shops, Produktneuheiten, Freizeitaktivitäten und Reiseziele für Familien und starte wöchentlich Gewinnspiele und Testaktionen für meine Leser. Ich bin alleinerziehend und wohne zusammen mit Tochter Zoe (geb. Februar 2008) und Sohn Jamie (geb. Dezember 2010) in Kirchlengern. Hauptberuflich bin ich zuständig für die Lohn- und Gehaltsabrechnung der Mitarbeiter.