„Miss Veronica und das Wunder der Pinguine“ von Hazel Prior
*Anzeige* Ich durfte einen ausgesprochen unterhaltsamen Roman – in dem auch wichtige gesellschaftskritische Themen zur Sprache kommen – lesen und möchte euch diesen gerne vorstellen.
„Miss Veronica und das Wunder der Pinguine“
- Verlag: Goldmann
- Autor: Hazel Prior
- Seitenzahl: 464
- Erscheinungsdatum: 15. November 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN: 978-3442492053
Inhalt:
Die 86-jährige Veronica McCreedy lebt entfremdet von ihrer Familie in einem großen Anwesen an der schottischen Küste. In letzter Zeit fragt sich die rüstige alte Dame oft, was sie noch mit ihrem Leben – und ihrem Vermögen – anfangen soll. Als sie eines Abends im Fernsehen eine Sendung über eine Kolonie bedrohter Adeliepinguine in der Antarktis sieht, ist Veronica zutiefst beeindruckt und fasst einen tollkühnen Plan: Sie wird den Pinguinen in der Antarktis einen Besuch abstatten. Und Veronica wird sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen, auch nicht von dem Forscherteam, bei dem sie sich einzuquartieren gedenkt … (Klappentext)
Meine Meinung:
Im Wesentlichen wird die Handlung im Wechsel aus der Perspektive von Veronica und ihrem 27-jährigen Enkel Patrick beschrieben. Außerdem gibt es auch kurze interessante, informative und amüsante Einschübe von Terrys Pinguin-Blog, der von den Pinguinen erzählt.
Veronica ist ein sehr durchsetzungsstarker Charakter. Sie weiß, was sie will, legt großen Wert auf gutes Benehmen und ist äußerst zielstrebig. Patrick ist bisher eher planlos durch sein Leben gewandelt, hatte es in der Vergangenheit nicht immer leicht und ist ebenso eigen wie seine Großmutter. Neben diesen beiden gibt es noch ein dreiköpfiges Forscherteam und Mrs McCreedys Haushaltshilfe Eileen.
Während Veronica zu Beginn einfach nur eine alte einsame Dame ist, die nichts so richtig mit sich und ihrem Leben anzufangen weiß, entwickelt sie sich zu einer taffen, tatkräftigen Frau, die auch vom Forscherteam akzeptiert und respektiert wird. Über Tagebucheinträge erfährt man noch einiges aus ihrer Vergangenheit und lernt sie besser kennen, so dass ihr Verhalten nachvollziehbar wird. Damit gewinnt ihr Charakter mehr und mehr an Tiefe.
Sehr interessant sind auch die Arbeiten des Forscherteams und die Einblicke, die man in die Arbeit an der Forschungsstation erhält. Informationen über die Adeliepinguine hat die Autorin ganz nebenbei in die Handlung eingeflochten und ihren Lebensraum, die Antarktis, so lebendig beschrieben, dass es mich beim Lesen fröstelte.
Mein Fazit:
Das Buch ist nicht nur unterhaltsam, hier werden auch gesellschaftskritische Themen angesprochen, da es ebenso um das Altern und den Stellenwert der Familie wie um den Lebensbereich der Adeliepinguine und dessen Bedrohung durch den Klimawandel geht.
Die Geschichte ist leicht zu lesen, gibt aber dennoch reichlich Stoff zum Nachdenken und hat mich durch eine angenehme Prise Humor immer wieder zum Lachen gebracht.