Kolumne – Platzen auf dem Park-Platz

Glücklicherweise darf ich von mir gegen alle Klischees behaupten: ich bin ganz gut im Einparken. Vorwärts, rückwärts, mit quäkendem Kind im Auto oder auch ohne.
Keine Parklücke ist zu klein für meinen Corsa und ich quetsche mich immer irgendwie aus der Tür.

Aber erst mal heißt es einen Parkplatz zu finden… Schnell nach Feierabend einkaufen, rein in das Parkhaus und dann fix seinen Einkauf erledigen.

Leider findet sich kein Parkplatz. Vielleicht ist ja ein Frauenparkplatz frei oder sogar ein Eltern-Kind-Parkplatz, das wäre natürlich ideal! Jamie sitzt zwar nicht mehr in der Baby-Schale, aber trotzdem kann er natürlich noch nicht alleine aus dem Auto steigen und das Rein- und Raus-Heben braucht mehr Platz als wenn ich alleine fahre.
Aber nein, Pech, alle Plätze besetzt. Was soll’s – mal verliert man, mal gewinnen die anderen.

Noch eine Runde gedreht und in einer hinteren Ecke ein Plätzchen gefunden. Ganz schön eng hier, aber es geht so gerade und mit Baucheinziehen komme ich auch aus der Fahrertür. Jamie ziehe ich dann irgendwie durch den Kofferraum aus dem Auto 😉

Als ich dann mit Kind auf dem einem Arm und Einkaufskorb im anderen Arm in Richtung Eingang vom Einkaufscenter eile, kommen mir zwei sehr unterschiedliche Pärchen entgegen. Eine ca. 40 Jahre alte Frau und ein ca. 16jähriger, Typ Bodybuilder – es wird klar: Mutter und Sohn. Und richtig geraten, sie parken auf „Mutter-Kind-Parkplatz“.
Beinahe auf dem Fuße folgt das andere Paar. Sie trägt 2 Einkaufstaschen, er trägt die Autoschlüssel. Also offensichtlich ein Ehepaar *g
Diese beiden schlendern gemütlich zu ihrem auf dem Frauenparkplatz stehendem Auto.

Wenn die StVO gilt (wie eigentlich immer auf öffentlichen Parkplätzen, -garagen) gibt es meines Wissens keinen Rechtsanspruch auf die Frauenparkplätze oder Eltern-Kind-Parkplätze. Allenfalls einen moralischen, schließlich sollen diese Parkplätze den Damen gerade in dunklen Parkhäusern ein gesteigertes Sicherheitsgefühl geben und Eltern-Kind-Parkplätze sind extra etwas breiter. Aber leider ist einigen Leuten die Bequemlichkeit wichtiger.

Da liegen mir dann böse Sätze auf der Zunge wie „ungeborene Kinder zählen nicht“ oder „parken Sie doch gleich auf den Behinderten-Parkplatz – das passt eher!!“. Aber ich halte mich zurück und deute freundlich auf das Schild hin – und erhalten eine Antwort wie „ich bin doch mit meinem Sohn hier“ bzw. „ich bin doch mit meiner Frau hier“ – ohne Worte!!!

Da ich ähnliche Situationen in letzter Zeit mehrfach erlebt habe, mal die Frage an alle: habt ihr vielleicht auch ähnliche Erfahrungen gemacht? Bin ich zu streng? Sollte man auf einen Lernprozess hoffen? Oder eine Gesetzesinitiative starten??

Eva

Ich bin seit 2008 Produkttesterin, seit 2011 mit dem eigenen Produkttestblog. In meinem Blog schreibe ich über Online-Shops, Produktneuheiten, Freizeitaktivitäten und Reiseziele für Familien und starte wöchentlich Gewinnspiele und Testaktionen für meine Leser. Ich bin alleinerziehend und wohne zusammen mit Tochter Zoe (geb. Februar 2008) und Sohn Jamie (geb. Dezember 2010) in Kirchlengern. Hauptberuflich bin ich zuständig für die Lohn- und Gehaltsabrechnung der Mitarbeiter.