Kolumne – Oh WehDR

Neulich habe ich hier ja über den Besuch des WDR bei mir zu Hause erzählt. Thema bloggen und Produkte testen.
Ich dachte mir: warum nicht? Klingt ja schon spannend.
Jetzt war das Ergebnis zu sehen und ich war fassungslos.

Grundaussage des Ausgestrahlten: bloggen ist eine schöne Methode um kostenlos neue Produkte abzugreifen. Leider habe ich den Fernsehmenschen in die Karten gespielt, weil ich gesagt habe, dass man eine Kritik auch schön schreiben kann. Ich meinte natürlich, kritische Punkte freundlich formulieren. (und nicht nach dem Motto „alles Kacke ey“, sondern „an einigen Stellen sehe ich Optimierungsbedarf“). Also konstruktive Kritik und nicht unbegründetes Heruntermachen. Es wurde aber so hingedreht, dass die Blogger tolle Sachen von den Firmen bekommen, Hauptsache man schreibt was Gutes.

Tatsächlich wurde nur ein Satz von mir aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt und als Aufhänger genommen, das Bloggen insgesamt schlecht darzustellen (klinge ich gerade wie eine Politikerin? *gg). Zum Beispiel als ich den Britax Römer vorstelle habe ich zuerst die Vorteile genannt und die anschließend aufgezählten Nachteile (z.B. keine verstellbare Schiebestange) wurden einfach weggeschnitten. Weil es besser ins Bild passte.
I C H    P L A T Z E  !!!!
Wir haben auch ausführlich über den Aufwand gesprochen, den man dafür betreibt. Die Zeit und Arbeit, die in einem Blog stecken. Das man nicht alles einfach so gratis bekommt, sondern auch ein Gewerbe angemeldet werden muss. Davon war nichts zu sehen. Auch nichts über Gewinnspiele, Bloggeraktionen, die Arbeit die es einem macht, die Zeit, die man investiert, die anfallenden Kosten und auch ganz wichtig, über den Spaß am testen, die freundschaftlichen Kontakte, die sich ergeben. All das habe ich angesprochen.
Aber nö. Nix. Null.
Nur Präsente abgreifen ist ja nun auch nicht.
Der abschließende Kommentar alles würde im Müll landen ist schlichtweg erlogen. Ich habe noch nie irgendein Produkt in den Müll geworfen!!! Sollte tatsächlich mal etwas nicht gefallen oder nicht mehr gebraucht werden, finden sich im Freundes- und Verwandtenkreis genügend liebe Menschen, die sich darüber freuen oder das ein oder andere Teil wird verlost und die Leser freuen sich darüber.
Und auf meiner Seite, findet sich auch genug Anmerkungen von mir und auch von den Lesern, die schon Erfahrungen mit den vorgestellten Produkten oder Firmen haben.

 

Vielleicht liest das ja jetzt einer vom WehDR:
für Euch gibt es leider keine gute Bewertung. Gut recherchiert, aber schwach präsentiert. Als würde bei einer Fussballübertragung nur eine Halbzeit gezeigt. 
Aus Heimatverbundenheit gebe ich Euch noch eine 4 Minus. 
Und das ist ein Beispiel für schön reden. 

 

Ich hatte wirklich die Hoffnung, das man insgesamt über das Bloggen dokumentiert und wollte gern ein wenig Positives darüber berichtet wissen. Es ärgert mich, dass dies nicht gelungen ist.
Auf jeden Fall habe ich daraus auch gelernt. Ich werde auf meinem Blog den Zusatz anbringen: „meine Meinung ist nicht käuflich“. Vielleicht noch ein Zusatz: „Vorsicht, freundlicher Produkttester“ ? . 
Ich geb es zu, bisschen schmunzeln geht schon wieder…

 

Nachtrag:
Der Bericht war anscheinend wirklich von vorneherein von der Richtung her bestimmt, ich hätte sagen können, was ich wollte.
Ein paar befreundete Bloggerinnen hatten beim Sender nachgehakt und die Antwort bekommen, dass es sicher auch seriöse Produkttester geben würde, bei unserer Seite aber unter Kooperation das Angebot an Firmen stehen würde, Produktvorstellungen als Werbemöglichkeit zu schreiben. Wenn man von dem Standpunkt ausgeht, sind deren Meinung nach alle Produkttests, die von Firmen gesponsert wurden, nicht glaubwürdig. Eigentlich egal was man schreibt.

Eva

Ich bin seit 2008 Produkttesterin, seit 2011 mit dem eigenen Produkttestblog. In meinem Blog schreibe ich über Online-Shops, Produktneuheiten, Freizeitaktivitäten und Reiseziele für Familien und starte wöchentlich Gewinnspiele und Testaktionen für meine Leser. Ich bin alleinerziehend und wohne zusammen mit Tochter Zoe (geb. Februar 2008) und Sohn Jamie (geb. Dezember 2010) in Kirchlengern. Hauptberuflich bin ich zuständig für die Lohn- und Gehaltsabrechnung der Mitarbeiter.