Hanne. Die Leute gucken schon“ von Felicitas Fuchs

„Hanne. Die Leute gucken schon“ von Felicitas Fuchs

*Anzeige* Dieser Roman ist der zweite Teil der Mütter-Trilogie und keine reine Fiktion, sondern basiert auf der Familiengeschichte der Autorin Felicitas Fuchs.

Hanne. Die Leute gucken schon

  1. Verlag: ‎Heyne
  2. Autor: Felicitas Fuchs
  3. Seitenzahl: 608
  4. Erscheinungsdatum: 18. Januar 2023
  5. Sprache: Deutsch
  6. ISBN: ‎ 978-3453426207

Inhalt:

Minden 1951: Die Wunden des Kriegs heilen langsam, und es gilt, das Beste aus dem zu machen, was in der Euphorie des Wiederaufbaus möglich scheint. In diesen bescheidenen Umständen wächst Hanne heran. Ihre Mutter Minna sorgt dafür, dass alles in geregelten Bahnen verläuft, sogar ein bisschen Glück hält das Leben wieder bereit. Doch als Hanne dem charismatischen, viel älteren Paul Wagner begegnet und sich zum ersten Mal verliebt, muss sie schon bald eine Entscheidung treffen, die nicht nur ihr Leben für immer verändern wird. (Klappentext)

Meine Meinung:

In dem ersten Band der Mütter-Trilogie ging es hauptsächlich um Minna und die Zeit von 1924 bis 1951. Der zweite Teil schließt nun nahtlos an die Ereignisse im Juli 1951 an und Hanne – die Tochter von Minna – steht im Vordergrund.

Wer den ersten Band kennt, weiß, dass Minna eine starke, lebensfrohe Frau ist, deren Vergangenheit alles andere als gradlinig verlaufen ist. Nun lebt sie mit ihrer Tochter Hanne in Minden und zieht sie dort alleine groß. Hanne ist ein sehr ruhiges Kind, dem es schwer fällt seine eigenen Bedürfnisse zu äußern.
Nachdem erst Minna an Tuberkulose erkrankt, steckt sich im Anschluss auch Hanne an und ist über Monate zur Genesung in der Klinik.
Als sie gesund wieder nach Hause kommt, halten sich die Menschen aus Angst vor Ansteckung von ihr fern. Von daher ist es kein Wunder, dass sie sich Hals über Kopf in den deutlich älteren Paul Wagner verliebt und das nicht ohne Folgen.

Es ist interessant was für gegensätzliche Charaktere Mutter und Tochter sind – Minna lebensfroh und selbstbestimmt, Hanne zurückhaltend, reserviert und unglücklich.

Auch dieses Mal gelingt es der Autorin wieder, die Atmosphäre der Zeit lebendig werden zu lassen. Die Gesellschaft steckt noch in den Nachkriegswehen und das Leben der Menschen ist alles andere als leicht.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Überschrift aus wessen Perspektive die Ereignisse geschildert werden und enthalten eine Zeitangabe. Dadurch lassen sich die Geschehnisse direkt gut einordnen und die Perspektivwechsel machen das Gelesene abwechslungsreich und geben ein umfassendes Bild.

Den Schreibstil von Felicitas Fuchs empfinde ich als sehr angenehm. Er ist leicht zu lesen – die kurzen Kapitel verleiten mich stets zum Weiterlesen – und machen es schwer das Buch zur Seite zu legen. Ich habe mit Minna, Hanne und ihrer Tochter Romy gehofft, gebangt, gelacht und geweint, da mich ihr Leben und die Ereignisse um sie herum sehr berührt haben.

Mein Fazit:

Die Mütter-Trilogie beruht auf der Lebensgeschichte der Familienmitglieder der Autorin. Neben diesen sind auch fiktive Charaktere in die Handlung eingeflossen. Mir hat diese Mischung aus Fiktion und Realität sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf den abschließenden Teil, in dem Romy im Vordergrund stehen wird.

Elke