Ein Sommer in der Provence

Ein Sommer in der Provence

Ab 12. Februar 2015 auf Blu-ray, DVD und als Download erhältlich
Regie: Rose Bosch
Darsteller: Jean Reno, Anna Galiena, Chloé Jouannet
Genre: Tragikomödie
Nationalität: Frankreich
FSK: ab 6 freigegeben

Bonusmaterial
Das Bonusmaterial bietet ein 30-minütiges Making-of und Trailer zum Film.

Inhaltsangabe
Für Léa (Chloé Jouannet), Adrien (Hugo Dessioux) und ihren kleinen Bruder Théo (Lukas Pelissier) stehen die Ferien vor der Tür. Dieses Jahr fahren sie das erste Mal zu ihrem Großvater Paul, den sie wegen eines Familienstreits bislang nicht kennengelernt hatten. Das Reiseziel – die Provence: Wohl kaum der Urlaub, von dem die drei träumen. Auch die Freude von Großmutter Irène (Anna Galiena) über diesen Familienurlaub ist da kein Trost. Hinzu kommt, dass sich die Eltern getrennt haben. Der Vater ist ausgezogen und die Mutter muss sich beruflich neu orientieren und beginnt daher ein unaufschiebbares Praktikum im weit entfernten Montreal. Also nicht gerade die besten Aussichten auf gute Laune und eine spaßige Ferienzeit.
Kaum in der Provence angekommen prallen auch schon die unterschiedlichen Ansichten der beiden Generationen aufeinander. Zwischen den Jugendlichen und ihrem Großvater, der, wie die Kids meinen, ein sturer Esel ist, kommt es immer wieder zu Streitigkeiten. Dabei spielt auch Pauls turbulente Vergangenheit eine Rolle. Es beginnt ein chaotischer Sommer in der malerischen Provence, in dem beide Generationen versuchen das Miteinander zu meistern, die Vergangenheit zu verarbeiten und sich vor allem daran zu erinnern, dass sie trotz aller Widersprüche eine Familie sind.

Rezension
Ich liebe französische Filme wie „Ziemlich beste Freunde“ oder „Die Töchter des Monsieur Claude“ und war daher sehr gespannt auf den Film. Ich hatte vorher ehrlich gesagt noch gar nichts davon gehört, nicht einmal einen Trailer gesehen. Als Genre würde ich den Film eher als „Familiendrama“ einordnen, Tragik-Komödie finde ich nicht so passend. Hin und wieder muss man schmunzeln, eine wirkliche Komödie ist es aber nicht. Die Handlung ist eher ruhig, es passiert nicht sehr viel, dafür sind die Landschaftsbilder der Provence einfach beeindruckend und wecken Fernweh. Auch die Gefühle kommen nicht zu kurz und man kann sich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Jedes einzelne Familienmitglied hat seine eigene Persönlichkeit und kommt authentisch rüber. Die Generationskonflikte werden gut vermittelt und der Film trifft ins Herz. Insbesondere die Verbindung zwischen dem liebenswerten Grummel-Opa (mich hat er an den Almöhi erinnert) und dem kleinen taubstummen Théo hat mich berührt.
Schauspielerisch überzeugen konnten mich vor allem Jean Reno („Leon – Der Profi“, „Kochen ist Chefsache“, „22 Bullets“, „The Da Vinci Code – Sakrileg“) als störrischer Opa und Anna Galiena („Leading Man“, „Stille Tage in Clichy“, „Der Mann der Friseuse“) als gut gelaunte Oma.
Übrigens wuchs die Regisseurin Rose Bosch selbst in der Provence auf und hatte ebenfalls ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Großvater. Somit bearbeitet sie mit dem Film einen Teil ihrer eigenen Biographie. Verschiedene Familienprobleme wie das zerrüttete Vater-Tochter-Verhältnis von Großvater Paul, die anstehende Scheidung der Eltern, erste Liebe der Enkelin und das angespannte Verhältnis zwischen Enkeln und Großvater werden im Film gelungen aufgearbeitet und teilweise auch gelöst.

Eva

Ich bin seit 2008 Produkttesterin, seit 2011 mit dem eigenen Produkttestblog. In meinem Blog schreibe ich über Online-Shops, Produktneuheiten, Freizeitaktivitäten und Reiseziele für Familien und starte wöchentlich Gewinnspiele und Testaktionen für meine Leser. Ich bin alleinerziehend und wohne zusammen mit Tochter Zoe (geb. Februar 2008) und Sohn Jamie (geb. Dezember 2010) in Kirchlengern. Hauptberuflich bin ich zuständig für die Lohn- und Gehaltsabrechnung der Mitarbeiter.