Den Dachboden kinderfreundlich ausbauen

Den Dachboden kinderfreundlich ausbauen

Ab einem gewissen Alter lieben Kinder es, sich in ihr eigenes Reich zurückziehen zu können. Wann genau das ist, hängt von der individuellen Entwicklung ab. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, sollte jedoch alles für den kleinen Prinzen oder die kleine Prinzessin vorbereitet sein, denn ein schönes Zimmer ist das A und O, um sich wohlfühlen zu können. Dazu zählen nicht nur Einrichtungsgegenstände, sondern auch genügend Platz, um sich entfalten zu können.

Doch was tun, wenn das Spielzimmer der Kleinen auf dem Dachboden entstehen soll und Sie jeden kleinsten Winkel ausnutzen müssen?

Die Vorarbeit

Zunächst sollten Sie bedenken, dass der Dachboden auch dann noch als Zimmer für Ihren Nachwuchs geeignet sein sollte, wenn dieser ein hochgewachsener Teenager ist. Das bedeutet, dass die Mindesthöhe der Decke und der Dachschrägen einen Meter neunzig betragen sollte, denn es ist sehr unangenehm, nur in der Mitte des Raumes stehen und laufen, die Seitenbereiche aber nicht nutzen zu können. Planen Sie also das Zimmer so, dass es praktisch mitwachsen kann oder von Anfang an genügend Platz bietet.

Planen Sie, am besten mit Hilfe von Zeichnungen, wie genau Sie den Raum konzipieren wollen. Soll er komplett offen gestaltet sein? Oder ist er groß genug, dass sogar noch die eine oder andere Abtrennung Sinn macht? Letzteres ist vor allem bei sehr großen Flächen eine gute Idee, da Sie auf diese Art Ihrem Kind eine Trennung zwischen Ruhe-, Spiel- und Arbeitsbereich ermöglichen. Gerade im Jugendalter ab elf oder zwölf Jahren macht dies Sinn.

Was Sie in jedem Fall tun sollten: Prüfen Sie, ob Ihnen für den Ausbau Fördergelder zustehen. Gerade bei älteren Häusern ist dies häufig der Fall, denn der Ausbau des Dachbodens geht meist mit einer erhöhten Energieeffizienz einher.

Die Basics – Boden und Wände

Ein Zimmer auf dem Dachboden geräumig und weitläufig einzurichten, ist oft gar nicht so einfach, denn schnell wirkt der Raum durch die Dachschrägen vollgestopft. Hier sind bei der Wahl von Tapete und Wandfarbe helle Farben sehr wichtig, da diese den Raum optisch vergrößern. Von der Farbe Weiß ist jedoch bei einem Kinderzimmer abzuraten. Vielmehr sollte ein helles Grün, Blau oder Gelb zum Einsatz kommen. Kinderhände sind flink und an der weißen Tapete wirkt jeder noch so helle Strich eines Farbstifts umso störender.

Lange Blickachsen ziehen die Augen an und lenken von kleinen Räumen ab. Versuchen Sie also, keine kurzen oder breiten Einrichtungsgegenstände zu verwenden, sondern lange und schmale. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, große Fenster einzusetzen und den Raum insgesamt heller zu machen.

Versuchen Sie, nicht nur den momentanen Bedürfnissen Ihres Kindes gerecht zu werden. Schließlich wird Ihr Kind nicht für immer klein bleiben. Die quietschgelben Bordüren mit niedlichen Elefantenbabys darauf mögen süß und perfekt für Ihren achtzehn Monate alten Schatz sein. Aber sind sie auch ansprechend für Ihr Grundschulkind?

Als Bodenbelag kommen pflegeleichte Materialien wie Laminat oder Klickparkett in Frage. Teppiche sollten einfach zu reinigen sein. Es gibt verschiedene kleine Kinderteppiche, die sogar in der Waschmaschine gewaschen werden können.

Die Sicherheit

Eltern möchten das Beste für ihre Kinder. Und nichts ist wichtiger als die Sicherheit Ihrer Sprösslinge. Gerade wenn das Kinderzimmer auf dem Dachboden liegt, ist es unerlässlich, einige Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

Die Treppe sollte mit Treppenschutzgittern gesichert werden, wenn Ihr Kind noch klein ist.

Die Fenster auf dem Dachboden sollten ebenfalls gesichert sein, damit Ihr Kind sich weder einen Finger einklemmt, noch aus dem Fenster stürzen kann. Sie können sich spezielle Sicherheitsfenster einbauen lassen oder alternativ die Fenster mit Zahlenschlössern sichern. Das Gleiche gilt, falls ein Balkon vorhanden ist. Sichern Sie dessen Tür und bringen Sie eventuell sogar noch eine eigene Umzäunung über dem Balkongeländer an. So ist Ihr Kind definitiv vor einem Absturz geschützt.

Das Bett

Soll das Kinderzimmer auf dem Dachboden liegen, ist es wichtig, möglichst jeden zur Verfügung stehenden Stauraum auszunutzen. Die Dachschrägen machen es oft nicht einfach, den Kleinen ein geräumiges Reich einzurichten.

Was das Bett angeht, kommen verschiedene Ausführungen in Frage. Ist der Raum hoch genug, könnten Sie ein Hochbett bauen oder bestellen, um so Ihrem Kind eine gemütliche Schlafnische ganz oben einzurichten. Darunter entsteht ein großer Raum für Schreibtisch, Leseecke oder Regale.

Oder Sie bauen ein nur leicht erhöhtes Bett, unter das Schubladen oder große Aufbewahrungstaschen passen. Statten Sie die Schubladen mit Rollen aus, damit diese sich einfach herausziehen lassen.

Ein Highlight für jedes Kind ist ein selbstgebautes Bett, das sich in die Dachschräge schmiegt, beispielsweise ein kleines Haus, ein Prinzessinnenschloss oder ein Piratenboot. Diese Betten können natürlich ganz individuell gestaltet werden. Bedenken Sie jedoch auch hier: Ihr Kind wird wachsen. Das Bett sollten Sie also lieber großzügig bauen. Des Weiteren müssen Sie bedenken, dass es auf einem Dachboden im Sommer mitunter sehr heiß werden kann. Bauen Sie also das Bett lieber etwas luftiger, so dass auch mal eine kühle Brise durchziehen kann, sonst ist ein unruhiger Schlaf vorprogrammiert.

Das Schönste am abendlichen Schlafengehen ist sicherlich der Sternenhimmel. Stellen Sie das Bett Ihres Kindes doch unter das Fenster und lassen Sie es die Sterne erkunden. Oder wie wäre es mit einem eigenen Teleskop zum nächsten Geburtstag? Dachfenster eignen sich hervorragend für einen Blick in den nächtlichen Himmel.

Der Kleiderschrank

Auch den Kleiderschrank können Sie selbst bauen und so individuell gestalten. So lässt sich leicht der geringe Stauraum ausnutzen.

Alternativ können Sie ein einfaches Gestänge anschrauben, um so verschiedene Kleidungsstücke an Kleiderhaken unter die Dachschräge zu hängen. Darunter lassen sich leicht einige Regalböden anbringen, auf denen Hosen, T-Shirts und Körbe mit Unterwäsche gelagert werden können. Denken Sie aber auch daran, dass Kinder sich gerne an Stangen hängen, um ihre Geschicklichkeit zu trainieren – das Gestänge sollte also robust sein.

Einbauschränke für den Dachboden

Als Aufbewahrungsort für Spielzeug eignen sich hervorragend spezielle Einbauschränke, die im Fachhandel oder im Internet erhältlich sind. Die niedrigen Schränke lassen sich übrigens perfekt mit speziellen Spielfolien bekleben, die online erhältlich sind. So wird der Schrank zur Stadt mit Straßen oder zum Weideplatz mit angrenzendem See – ein tolles Spielerlebnis für Ihr Kind!

Sogenannte Drempelschränke fügen sich perfekt in die Dachschräge ein. Sind sie mit Rollen konzipiert, eignen sie sich bestens zur Aufbewahrung für Ihr Kind, denn so fällt es ihm leicht, die großen Schubladen der Schränke herauszuziehen und, davor stehend, nach seinem Lieblingsspielzeug zu suchen. Beim Aufräumen erleichtert es Mama und Papa das Leben, da die Schubladen bis in die Raummitte herausgezogen werden können. Dadurch brauchen die Eltern sich nicht hinzuknien, sondern können einfach stehenbleiben.

Weitere nützliche Informationen dazu findet ihr bei Stattura – den Experten auf diesem Gebiet.

Alternative Aufbewahrungsideen

Auch die Decke können Sie als Stauraum nutzen. So gibt es hängende Faltregale aus Stoff, die sich wunderbar für Kuscheltiere, Kinderbücher oder auch Socken und Unterwäsche eignen.

Einfache Regalböden können mit ein bisschen Geschick auch an Dachschrägen angebracht werden, wenn Letztere nicht zu steil sind. Mit dekorativen Vorhängen können sich die Regale dann auch noch hübsch an die Wand fügen.

Kein Platz für Kinderbilder vorhanden? Spannen Sie einfach mehrere Wäscheleinen von einer Dachschräge zur anderen und hängen Sie die Kunstwerke Ihres kleinen Schatzes mit Hilfe von Wäscheklammern daran.

Egal, wie wenig Platz Ihnen zur Verfügung steht – mit einigen kreativen Ideen lässt sich auch wenig Stauraum perfekt nutzen. Beachten Sie einige Tipps, können Sie problemlos den Dachboden Ihres Hauses als Spielzimmer oder Kinderzimmer nutzen.

Eva

Ich bin seit 2008 Produkttesterin, seit 2011 mit dem eigenen Produkttestblog. In meinem Blog schreibe ich über Online-Shops, Produktneuheiten, Freizeitaktivitäten und Reiseziele für Familien und starte wöchentlich Gewinnspiele und Testaktionen für meine Leser. Ich bin alleinerziehend und wohne zusammen mit Tochter Zoe (geb. Februar 2008) und Sohn Jamie (geb. Dezember 2010) in Kirchlengern. Hauptberuflich bin ich zuständig für die Lohn- und Gehaltsabrechnung der Mitarbeiter.